U18 Westdeutscher Vizemeister

Unfassbar, was für ein Wochenende!
Das hätte keiner gedacht. Nach zwei harten Quarantänewochen machten wir uns am Samstag (02.04.) mit einem zwölfköpfigen Kader auf zu den Westdeutschen Meisterschaften nach Bochum. Ausrichter war die TG Rote Erde Schwelm in Zusammenarbeit mit dem TV Bochum-Gerthe.
Am Samstag haben wir ohne Satzverlust unsere beiden Gegner in Gruppe D geschlagen. Gegen den SV Wachtberg war es noch relativ einfach (25:20, 25:10). Ein perfekter Gegner zum Einspielen. Dann kam der Hammer, der TV Gladbeck. Alle Mädels riesig und mit Leana Groszer eine der sprungstärksten und schlaggewaltigsten 2007er in seinen Reihen. Es wogte hin und her, aber wir konnten dem TV Gladbeck den Zahn ziehen und gingen mit 25:19 und 26:24 als Siegerinnen vom Feld. Unser Jubel war riesengroß, denn gegen Gladbeck gewinnt man nicht einfach so. Schließlich hatten die Gladbeckerinnen die ganze Corona-Hallenschließungszeit als Landesleistungsstützpunkt weiter trainiert. Vom Niveau eines Endspiels würdig.
Gut warm gespielt und mit breiter Brust gingen wir in Viertelfinale. Zugelost worden war uns der Zweite aus Gruppe C, der TSV Bayer 04 Leverkusen. Wir blieben konzentriert, auch wenn wir uns dem durchwachsenen Niveau unseres Gegners – kein Vergleich mit Gladbeck – etwas anpassten. Es reichte für ein glattes 25:18 und 25:20. Das Halbfinale am nächsten Tag war erreicht, Platz 4 und das längere Schlafen am Sonntag waren uns sicher.
Dass es am zweiten Tag nicht langweilig wurde haben wir unseren Halbfinal-Gegnerinnen vom VoR Paderborn zu verdanken, denen wir, wie der Name uns vorgab ;-), ein wenig VoR-Sprung ließen. Früh genug war dann die alte Form zurück, wir kämpften uns nach 8 Punkten Rückstand heran und beim Stand von 23:23 vorbei. Der erste Satz ging mit 25:23 an uns. Punktlandung. Im zweiten Satz konnten wir ohne großen Nervenkitzel den Sack zumachen. Das 25:19 fühlte sich gut an. Im zweiten Halbfinale setzte sich parallel Gladbeck glatt gegen den VV Humann Essen durch (25:17, 25:15). So kam es wie es kommen musste, unser Kontrahent im Finale war der TV Gladbeck, unser Vorrundengegner.
Um 16:30 Uhr war es so weit. In abgedunkelter Halle und auf Großfeld liefen die Teams auf. Jede von uns wurde namentlich begrüßt und von den Rängen beklatscht. Glücklich aber schon ziemlich erschöpft begann für uns das Finale ziemlich unschön. Die Gladbeckerinnen waren in der Zwischenzeit weder kleiner geworden, noch hatten sie ihre Aufschlagstärke eingebüßt. Am Satzende stand ein 17:25 auf der Tafel. Doch so wollten wir das nicht auf uns sitzen lassen, haben das Krönchen gerichtet und die Aufholjagd gestartet. Der zweite Satz startete besser. Wir gingen sofort in Führung und setzten uns auf 16:8 ab. Dann kam Gladbeck auf, aber wir konnten nach Satzball Gladbeck den zweiten Satz mit 27:25 ins Ziel retten. Puuh, das war knapp. Im Tiebreak lief es (zunächst) nach Maß. Bei 8:4 wechselten wir die Seiten. Das hätten wir nicht tun sollen, denn danach gelangen uns nur noch zwei Punkte, Gladbeck dagegen 11. 6 davon durch eine unangenehme Aufschlagserie von Leana (Groszer). Das 10:15 war die Folge. Wir gingen trotzdem mit stolzer Brust vom Feld, genossen es auf dem Treppchen zu stehen und freuen uns zusammen mit Gladbeck auf die Deutschen Meisterschaften am 21./22.05. in Mömlingen! Wer nicht weiß wo das liegt begebe sich ganz im Norden von Bayern auf die Suche; zu lange Aufschläge könnten im Spiel bereits jenseits der hessischen Grenze landen.