Ausgebucht und bis auf den letzten Platz besetzt

von Jens Nagl

“Wir trauen uns was, wir machen was, wir schaffen was.” So brachte Hugo Domin am Ende des Festakts zum 50-jährigen Vereinsjubiläum im Rathausfestsaal die DNA von Blau-Weiß Aasee auf den Punkt – und genau das hat Blau-Weiß Aasee am 26. August mit eben diesem Festakt und der anschließenden Party im “Hier und Jetzt” am Aasee unter Beweis gestellt. Aber der Reihe nach:

Alles beginnt an diesem Freitag damit, dass alle Gäste im Eingang und im Treppenhaus des Stadtweinhauses von Spalierkindern mit Süßigkeiten empfangen werden – so etwas Besonderes erlebt man sicher nicht jeden Tag in den Räumlichkeiten, in denen sich Politiker:innen ansonsten über die gute Zukunft der Stadt auseinandersetzen und entscheiden.

Und besonders ging es dann auch weiter mit dem Festakt im Rathausfestsaal. Wer bei einem “Festakt zum Vereinsjubiläum” an eine Abfolge Grußwort – Kammerquartett – Grußwort – Kammerquartett – Selbstbeweihräucherung – Gedicht – Schlusswort, gespickt mit Längen und Überlängen, denkt, liegt beim Festakt von Blau-Weiß Aasee komplett falsch: Alle Gäste, darunter Honoratior:innen aus Sport, Politik, Verwaltung und Stadtgesellschaft, werden mit einer Show überrascht, die jeder Samstagabendunterhaltung mindestens ebenbürtig ist. Olga Lunina und Tilman Fuchs führen durch ein buntes Programm, das die Dynamik, Vielseitigkeit und Buntheit des Vereins im vollen Umfang des Wortes widerspiegelt:

  • Wenn die Moderatoren das Thema Kultur einleiten und dabei im Publikum nach und nach Menschen sich erheben, zu singen beginnen und daraus der Auftritt unseres Vereinschors wird,
  • wenn der Oberbürgermeister, vom Moderator einfach geduzt (“Wir sind hier beim Sportverein, da duzen wir uns.”), von einer Aura und Atmosphäre bei Blau-Weiß Aasee spricht, die das Denken über Sportvereine signifikant verändert habe,
  • wenn ein Einspielfilm zeigt, wie bei BWA Inklusion gelebt wird,
  • wenn der Geschäftsführer der WWU Baskets, nach seinen Berührungspunkten mit BWA gefragt, sich spontan zum BWA-Fan erklärt,
  • wenn die Honoratioren in der ersten Reihe ihre Plätze räumen müssen, damit die Einrad-Truppe Platz hat, ihre bejubelte Show zu präsentieren,
  • wenn Mitglieder, die über die ganze Welt verstreut sind, z.B. aus Spanien, Chile oder Argentinien den Verein per kurzem Video beglückwünschen und so zeigen, dass “Internationales” bei BWA groß geschrieben wird,
  • wenn Matthias Fell (Ehrenpräsident des Westdeutschen Volleyballverbandes), Christoph Strässer (Präsident SC Preußen Münster), Jürgen Aigner (Präsident VCO), Ingrid Niehues (Leiterin Dietrich-Bonhoeffer-Schule), Andreas Gattinger (Geschäftsführer der Galerie Ostendorff) oder Thomas Laufmöller und Martin Mustroph als Kirchenvertreter, Nachbarn und Freunde des Vereins ihre Glückwünsche überbringen,
  • wenn BWA-Kinder in bester Dingsda-Manier von der Leinwand herab die Gäste BWA-Essentials wie die Aaseeplatte oder den Vorsitzenden erraten lassen,
  • und wenn zum Schluss alle aktuellen und ehemaligen Aktiven auf der Bühne stehen und die Vereinshymne singen,

dann wird allen klar, dass BWA eigentlich ein ganz normaler Sportverein ist, aber doch auch noch viel mehr. Das hat BWA eindrucksvoll unter Beweis gestellt, mit einem Programm ohne Längen oder Langeweile, das top organisiert war und das allen gezeigt hat, wie zugewandt und einladend wir mit allen Menschen umgehen und was es bedeutet, als Verein allen Interessierten eine Bühne zu Verfügung zu stellen, auf der sie ihr Programm spielen können. Beim anschließenden Sektempfang in der Lobby vor dem Rathausfestsaal hat jede:r überlaut mitbekommen, dass dazu auch und vor allem Kommunikation gehört.

Mit Festakt und Sektempfang ist es aber noch nicht genug an diesem Freitag. Nahtlos gehen die Feierlichkeiten zum 50. Vereinsjubiläum weiter mit einer Party im Hier und Jetzt, zu der der Verein eingeladen hatte. Auch zu diesem Feierabschnitt hat sich BWA etwas einfallen lassen: Michael Höhn und Beate Ochsenfarth führen durch ein Programm, in dem sich verschiedene Programmpunkte abwechseln:

  • Interview mit unserer 2. Vors. Petra Gerke
  • Glückwünsche des ehem. Vors. des FLVW Norbert Reisener
  • BWA- Quiz für Fortgeschrittene

Insgesamt geht es etwas weniger stringent zu als bei der vorhergehenden Veranstaltung, aber umso angemessener für die Party-Atmosphäre an diesem Sommerabend.

Bewirtet vom Gastronomieteam findet hier eine ungezwungene Fortsetzung, was im Festsaal schon locker begonnen hat: Auf der Terrasse über dem Aasee (wo sonst könnte die BWA-Party starten?) und in den Räumen dahinter ist Platz und Zeit genug, um zu quatschen, zu essen, zu trinken, zu tanzen (bei übrigens exzellenter Musik) – eben zu feiern.

Alte Bekannte treffen sich, neue Bekanntschaften entstehen, alte Geschichten werden ausgetauscht und die eine oder andere neue Idee geboren, alle haben eine gute Zeit und freuen sich gemeinsam auf die nächsten 50 Jahre BWA.