Am Montag, 8. Juli um 19.30 Uhr lädt der Chor des SV Blau-Weiß Aasee zu einer öffentlichen Probe am hinteren Teil des Aasees ein. Die Chorprobe unter Leitung von Sabine Babetzky dient der Schilf- und Wiesenunterhaltung und findet am Ort der Installation “Wanderndes Schilf” des Künstler-Duos Hedwig&Hedwig, direkt neben der Solaaris-Schiffszufahrt zum Zoo statt, ist für aufmerksame Spaziergänger*innen also leicht zu finden.
Das Künstlerkollektiv Hedwig&Hedwig zeigt am hinteren Teil des Aasees seine Installation Wanderndes Schilf. Die Installation beginnt auf der hinteren Wiese am Aasee (Zooseite) und wandert in insgesamt fünf Abschnitten weiter bis zum Ende des Mühlenhofes. Der zweite Schilfabschnitt wird etwa sieben Wochen nach Ostern gesetzt, und dann folgen die weiteren Abschnitte über den Sommer hin verteilt. Die einzelnen Schilfreihen haben teilweise Sichtverbindungen zueinander. Die Kunstaktion wird unterstützt durch das Kulturamt der Stadt Münster.
Erläuterung: Auf der Wiesenfläche kommt normalerweise kein Schilf vor. Wir stecken die Schilfstäbe in einer zarten Linie mit einem Abstand von etwa 7 cm in den Boden der Wiese. Das Schilfmaterial wächst nicht an. Wir bekommen es vom Landwirtwirtschaftsbetrieb Groneick (Roxel) zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um einen sehr dezenten Eingriff in die Umgebung, nur für aufmerksame Spaziergängerinnen und Spaziergänger wahrnehmbar. Die Schilfreihen kommen besonders bei Sonnenschein zur Geltung. Die Installation bedarf einer kontinuierlichen Vorhaltung und eines guten Kontaktes zur Gartenbaufirma Fa. Meral Garten & Landschaftsbau. Sie ist für die Instandhaltung der Wiesen zuständig und muss ermuntert werden, die Schilfstäbe nicht abzumähen. Vandalismus durch Spaziergänger*innen und Labradore ist mit einkalkuliert, es gibt noch genügend Ersatzstäbe.
Für uns ist die Installation eine Hommage an den Westfälischen Frieden, der vor 376 Jahren in Münster und Osnabrück geschlossen wurde. Manchmal stehen exakt 376 Schilfstäbe in der Wiese. Die letzte Schilfreihe steht vor dem alten Mühlenhaus (außerhalb des Mühlenhofes), welches zu Beginn des 30-jährigen Krieges gebaut wurde. Sonntags hört man am letzten Schilfabschnitt die Stimme von Susan Philipsz, deren zarter Gesang aus den Lautsprechern unterhalb der Torminbrücke kommt. Sie war bei den Skulpturprojekten 2007 mit ihrer Klang-Installation „The Lost Reflection“ dabei.
Für die Spaziergänger*innen soll die Installation ein Überraschungsmoment sein: verzaubernd und malerisch, träumerisch und beruhigend und einfach nur schön.